Tourfortschritt

Tourfortschritt

Mittwoch, 20. Juli 2011

Neue Fotos

Türkische Botschaft in Budepest
Türkische Botschafterin in Pristina Frau Songül Ozan
Türkische Botschaft in Skopye
Griechenland Komotini


Mittwoch, 6. Juli 2011

Video - 4. Tag

Neue Fotos

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Vakifbank Europa Zentrale





Sonntag, 3. Juli 2011

Tag 8: Schwäbisch Gmünd - Ulm

„Haltet ihn fest“

Innerhalb Deutschlands habe ich zum Glück wenig Probleme, um eine Möglichkeit zum Übernachten zu finden. Ali Celebi hatte mich an diesem Tag für gemeinsames Radeln nach Schwäbisch Gmünd eingeladen. Ausgeruht machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Aalen. Wir hatten Schwäbisch-Gmünd noch nicht verlassen, da rief jemand "Haltet ihn fest". Wir schauten um uns herum und bemerkten, dass die Person mich damit meinte. Die Person kam näher und sagte: "Ich habe ihn im Fernsehen gesehen. Ohne ein gemeinsames Foto lass ich ihn nicht gehen". 

İbrahim Kiraz (Rize): „Ich sah dich im Fernsehen in den Nachrichten und wurde sehr neugierig. Ich bin sehr glücklich, dass ich dich hier getroffen habe. Sehr tapfer von dir. Wir sind stolz auf dich. Wir bewundern die Aktion."

Kenan Başoğlu (Zonguldak): "Vielen Dank, dass du uns mit dieser Aktion an den 50. Jahrestag erinnert hast. Gott möge deinen Händen und Füßen Kraft geben. Ich hoffe, du wirst das ohne Probleme meistern. Wir unterstützen dich voll und ganz.

Leute vielen Dank für die motivierten Worte. Doch leider habe ich keinen zweiten finden können, der mit mir diese Fahrt unternimmt. Nach gemeinsamen Fotos und Videos verabschiedete ich mich und machten uns gemeinsam mit Ali Celebi weiter auf den Weg. 

Auf den Wegen habe ich viele Leute getroffen, die gerne mit mir zusammen geradelt wären. Die Performance von Ali Celebi war an diesem Tag ziemlich gut. Ohne Ermüdungserscheinungen meisterte er die 20 km. Die Bergauf Fahrten fielen ihm nicht schwer. Obwohl ich durch solche Fahrten unter meinem Tagesziel bleibe, macht es schon sehr große Freude Leute zu finden und mit ihnen gemeinsam zu radeln. In Aalen werde ich von Mehmet Yavuz und seinem Sohn schon erwartet. Wir werden gemeinsam einige Kilometer zusammen radeln. In Aalen gibt es schöne Fahrradwege.

Mit Ulrich Rieger gemeinsam geradelt

Die Strecke Mohringen-Aalen radelte ich mit Ulrich Rieger zusammen. Ulrich Rieger soll vor einem Jahr in Rente gegangen sein. Er war erstaunt als er hörte, dass ich nach Ankara unterwegs bin. Er sagte, dass er zum ersten mal einen türkischen Bürger sieht, der so eine lange Fahrt auf sich nimmt. Rieger erzählte mir, dass er vom Besucher seines Geschwisters komme und das mit dem Fahrrad. "Ich bin gestern losgefahren und kehre heute um", so Rieger. Es ist schon etwas verwunderlich, da Leute nicht einmal mit dem Auto oder der Bahn ihre Bekannten besuchen fahren. Ulrich Rieger macht das sogar mit dem Fahrrad und dann noch 85 km. Er ist der Meinung, dass Türken diesem Land viel geleistet haben. Das erste und letze mal in der Türkei soll er im Jahr 1969 gewesen sein. Er soll in diesen Jahren per Anhalter nach Indien und Kanada gefahren sein. Er soll damals viel gereist sein. In Kanada so Rieger, habe er 1,5 Jahre gelebt haben. Mit dem Geld was er verdient hat, soll er sich ein Auto gekauft und damit viele Länder und Städte bereist haben. Jetzt ist er Rentner und genießt das Leben. Bis Aalen unterhielten wir uns über Türkei, Deutschland, die Beziehung zwischen Türken und Deutschen und über vieles mehr. In Aalen angekommen wünschte er mir für die Weiterfahrt viel Glück und fügte hinzu, dass er mich über meinen Blog weiterverfolgen werde.

Mit Mehmet Yavuz und seinem Sohn Tahir Yavuz trafen wir uns vor dem Rathaus. Auf dem Weg besuchten wir gemeinsam die Aalen Ditib Moschee. Nurullah Kocan (Imam), Kadir Yilmaz (Vorsitzender) und Sadik Efendioglu wünschten mir für die restliche Strecke viel Glück. Mehmet Yavuz lud mich für ein Essen zu sich nach Hause ein. Er servierte mir hausgemachten Bohnen Eintopf und frischen Salat aus seinem Garten. Das Essen war wirklich köstlich. Vielen Dank.


Nachdem wir etwas gemeinsam geradelt sind verabschiedete mich von Mehmet Yavuz und seinem Sohn. Mein Ziel war es Ulm am Abend zu erreichen. Zwischen Aalen-Ulm gibt es einen sehr schönen Fahrradweg. Als ich Eselsburg überquerte muss ich eine steile Auffahrt überwinden. Bei 30 Grad an diesem Tag kam ich gut zum Schwitzen. In Eselsburg fragte ich einen Einwohner nach dem Weg. Da er mit Schwäbischem Akzent antwortete, verstand ich leider nicht viel. Ich vermute sie wollte sagen, dass ich noch einen Weg von 40 km vor mir habe. Als Sie hörte, dass ich in die Türkei fahre war Sie natürlich schon sehr erstaunt. Vorbei an Langenau wollte in Ulm ankommen. Ich hatte gut Fahrt aufgenommen als der Weg sich plötzlich in vier aufteilte. Wo lang jetzt, fragte ich mich. Es war schon 20:30 und das Wetter wurde langsam dunkel. Ich sah jemanden, der in der Landschaft am Joggen war. Als er mich sah hielt er an.

Unterhaltung mit Gerhard

Wie ich sehe hast du eine lange Reise vor?
Ja, bis nach Ankara
Wow. Schwierige Tour.
Ja, stimmt. Wie komme ich am besten nach Ulm?
Du musst diesen Wald überqueren...
Was denken Sie über die deutsch-türkische Freundschaft?
Ich denke, dass die ganz gut ist.
Haben die Türken Integrationsprobleme nach 50 Jahren?
Finde ich nicht. Es gibt sogar Türken, die wie ich mit Schwäbischen Akzent sprechen. Natürlich wenn sie nicht unter sich sind. Ich persönlich kenne ich viele Deutsche mit denen ich nichts zu tun haben will. Wir leben in einer modernen und globalen Welt. Es ist den Menschen überlassen wie sie leben möchten. Die einen können Kopftuch tragen, die anderen leicht bekleidet herumlaufen. 
Haben Sie türkische Freunde?
Ja. Wir spielen gemeinsam Fußball. Wenn die Mannschaften gemischt sind gibt es keine Probleme. Wenn sie aber eine eigene Mannschaft bilden gibt es manchmal Probleme. Sie spielen schnell und hart :)

Gerhard gab bekannt, dass die Medien häufig negative Nachrichten veröffentlichen. Er sagte, dass in der Türkei Ministerpräsident Erdogan mit knapp 50 % Stimmen einen grossen Sieg errungen hat und dass dies in der Öffentlichkeit für Diskussion gesorgt hat. Er sagte weiter, dass er über die Festnahme von Journalisten in der Türkei mitbekommen habe und dass dies gegen die Pressefreiheit widersprechen würde.
Gerhard, medyanın çoğu zaman olumsuz haber yaptığını söylüyor. Ich sagte zu Gerhard, dass die Festnahmen nicht wegen Meinungs- und Pressefreiheit ausgeübt wurden, sondern weil diese Leute wegen Verdacht zum Militärputsch festgenommen wurde. Ich fragte ihn, ob man solch einen Fall in Deutschland dulden würde. Er sagte, auf keinen Fall natürlich. Nach einer netten Unterhaltung musste ich jedoch weiterfahren. Um 23:20 kam ich dann endlich in Ulm an. In Ulm war ich zu Gast bei dem Geschäftsmann Murtaza Hackali.

Mein Ziel für morgen ist es über Augsburg in München anzukommen.

Zurückgelegte Strecke 127 km.

Samstag, 2. Juli 2011

Tag 7: Pforzheim - Schwäbisch Gmünd

Ab diesem Morgen war ich bei Levent Erdem eingeladen. Heute war es mein Ziel über Stuttgart in Ulm zu erreichen, doch leider bin ich mit der Kette des Fahrrads nicht zufrieden. Das Fahrrad schaltet beim Fahren von selbst die Gänge durch. Das erste war somit einen Fahrrad Laden aufzusuchen. Samuel Hill von Mr. Bike checkte mein Fahrrad durch und konnte das Problem zum Glück beheben. Ich wollte ihm dafür etwas Geld geben, doch er wollte es nicht annehmen. Er sagte: "Nehme meine Hilfe als ein Beitrag zur deutsch-türkischen Freundschaft an. Ich wünsche dir noch eine angenehme Fahrt." Ich bedankte mich ganz herzlich bei Ihm.

Zwischen Pforzheim und Stuttgart war die Fahrt sehr angenehm. Man ist die ganze Zeit auf dem Radweg unterwegs. Rechts sieht man den Enz Fluss und links die Weinberge. Als ich in Bissingen ankam, erhielt ich einen Anruf von Ali Celebi aus Stuttgart. Er sagte, dass die Integrationsministerin Frau Bilkay Öney und der türkische Generalkonsul Herr Türker Ari bereits auf mich warten würden. Das Wetter war 33-34 Grad heiß und mein Wasservorrat neigte sich langsam dem Ende. An einer Tankstelle hielt ich an, um mein Wasservorrat aufzufüllen. Die nächste Station sollte ein Besuch bei der Integrationsministerin Bilkay Öney sein.


Integrationsministerin Bilkay Öney

Als Frau Bilkay Öney zum ersten mal von meinem Vorhaben hörte, dass ich zum Beitrag der deutsch-türkischen Freundschaft mit dem Fahrrad in die Türkei fahren werde, gehörte Sie zu den ersten Befürwortern. Als Sie mich sah sagte Sie: "Herr Cevik Sie sind unter der Sonne ganz schön braun geworden. Haben Sie sich nicht eingecremt?". Eingecremt hatte ich mich schon, doch wenn man täglich 10 Stunden radelt ist es schon unvermeidbar. Frau Öney sagte: "Die Fahrradtour ist eine starke Botschaft. Sie tragen zur deutsch-türkischen Freundschaft bei und sorgen dafür, dass die Leute beider Länder sich näher kommen. Ich gratuliere Ihnen. Fahren Sie vorsichtig." Anschließend machten wir noch ein Erinnerungsfoto. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich das Fahrrad bis oben zum Stockwerk des Ministeriums "hochgetragen" habe. Schließlich sollte das Fahrrad auch auf dem Foto nicht fehlen. Ich danke Frau Öney ganz herzlich, dass Sie sich an diesem Tag für mich Zeit genommen hatte. Als Integrationsministerin hat Sie der Öffentlichkeit damit eine bedeutende Botschaft gegeben.

Generalkonsul Türker Arı

Meine nächster Aufenthalt war der Besuch unseres Generalkonsuls in Stuttgart. Beim türkischen Kaffee unterhielten wir uns über den 50. Jahrestag der Anwerbung türkischer Arbeitskräfte und über andere Themen. Herr Türker Ari erzählte mir, dass er die Fahrradtour sehr befürwortet und dass dies eine etwas andere Art der Aktion zum 50. Jahrestag darstellt. Er fügte hinzu: "Das was Sie machen finde ich wunderbar. Sie sind den türkischen Jugendlichen damit ein gutes Vorbild und haben der Öffentlichkeit eine Botschaft der Freundschaft mitgeteilt. Am liebsten würde ich auch mit Ihnen radeln." Ich möchte mich ganz herzlich bei Herrn Türker Ari für den netten Empfang bedanken. Das er sich für mich Zeit genommen hat und die Tour unterstützt zeigt, dass die Fahrradtour von der Öffentlich positiv wahrgenommen wird. Nach einem gemeinsamen Foto mit dem Generalkonsul Herrn Türker Ari und dem Vizekonsul Herrn Tuna Atala verabschiedete ich mich und machte mich wieder auf den Weg. Ulm als nächsten Ziel sollte heute nicht klappen, da es schon sehr spät geworden war. Um auf der weiteren Fahrt ständige Internetverbindung zu haben, war ein Smartphone fast schon Pflicht. Ich entschied mich für ein iPhone. Aufgrund des grossen Interesses der Menschen fiel es mir schwer Stuttgart zu verlassen. Außerplanmäßig übernachtete ich an diesem Abend in Schwäbisch-Gmünd.  

Bis heute insgesamt zurückgelegt : 987 km

Donnerstag, 30. Juni 2011

Tag 6: Mannheim - Pforzheim

Die Überraschung des Tages machte mir Herr Kaas, der mich damals zum Studium nach Deutschland eingeladen hatte. Als er mich sah, motivierte er mich indem er sagte "du machst was sehr schönes, Radeln für Freundschaft ist zum 50. Jahrestag eines der besten Aktionen, die ich kenne. Du vermittelst mit dieser Aktion beiden Bevölkerungsgruppen eine gute Botschaft. Die Jugendlichen nehmen dich zum Vorbild. Ich sehe in dir den Willen, diese Tour auch zu Ende zu bringen."
Nach einem Frühstück bei meinem Bruder Yakup Cevik wurde dann mit mir vom türkischen Fernsehsender ATV eine Live-Tel-Schaltung gemacht. Ich machte mich anschließend auf den Weg Richtung Pforzheim. Ein deutscher Bürger, dem ich auf dem Weg begegnete und der mein Vorhaben wohl erahnte, sagte zu mir "wie willst du diese Strecke bis in die Türkei meistern, es ist schwieriger als es aussieht. Ich habe mit dem Motorrad die Strecke gemeistert und weiß, wovon ich rede". Ich sagte ihm, dass ich bestens vorbereitet sei und dass ich mich freue, wenn er mich über meinen Blog verfolge.

Als ich dann durch Mannheim Stadtzentrum fuhr hatte ich eine kurze Unterhaltung mit einem meiner Landsleuten. Er fragte mich, welche Länder ich auf dem Weg in die Türkei überquere und gab mir anschließend den Rat Bulgarien so weit es geht zu vermeiden. Ich bedankte mich für seinen Rat und gab ihm zu wissen, dass ich Bulgarien und Serbien nicht auf meiner Tour eingeplant hatte. Er verabschiedete sich und wünschte noch viel Glück. Beim Vorbeifahren an der Uni Mannheim blieb ich an, um ein Foto zu machen. Schließlich hatte ich hier einige Monate studiert, bevor ich dann zur Uni Tübingen wechselte.
Es ging für mich weiter nach Schwetzingen. In dieser Stadt gibt es eine prächtige Moschee. Sie ist für Gebete nicht geöffnet und wurde in den Jahren 1600 von dem damaligen König errichtet. Es lohnt sich wirklich diese Moschee zu besuchen.



Da ich in Bruhsa mit Kadir Boyaci verabredet war, wollte ich nicht allzu viel Zeit verlieren und machte mich weiter auf dem Weg. Einige Kilometer später sah ich ein Schild mit dem Hinweis "Original deutscher Honig vom Imker". Ich wollte mir den Honig nicht entgehen lassen und hielt daraufhin an. Nach einem längeren Klingeln an der Haustür begrüßte mich der 75 jährige Konrad. Er selber komme ursprünglich aus Ungarn, wohne aber seit 1944 in Deutschland. Ich fragte ihn wie er sich in Deutschland so fühle. Er antwortete "In früheren Jahren wurden wir schon diskriminiert, obwohl wir für dieses Land arbeiteten. Als dann später die Griechen und Italiener kamen gerieten wir zunehmend in Vergessen. Und jetzt werden die Türken als Ausländer in der Bevölkerung angesehen".
Fühlen Sie sich wie ein Deutscher, fragte ich. Er antwortete "Eine Zeit lang habe ich mir diese Frage auch gestellt. Doch ich wurde immer daran zurück erinnert, dass ich Ausländer bin." Später zeigte mir Konrad seinen Stammbaum. Er sagte, dass sein Vater vielleicht türkische Wurzeln trage. Auf dem Bild, das er mir zeigte, war die Ähnlichkeit zum Türken vorhanden. Er zeigte mir ein Bild seiner Mutter, die damals Kopftuch trug. Ich fragte Konrad, ob er auch türkische Kundschaft habe. Er antwortete, dass er vereinzelt auch türkische Kundschaft habe und dass die türkischen Bürger Honig in der Dose vorziehen würden. Ich kaufte von Konrad 500g Blütenhonig und verabschiedete mich.

Als ich nahe Hockenheim radelte, machte ich Bekanntschaft mit Klaus und Annette. Wir radelten gemeinsam 15km. Klau sei Rentner. Als vor 38 Jahren in die Firma, wo ich arbeitet das erste mal Türken kamen waren viele sehr neugierig, sagte er. Ich erinnere mich wie gestern, fügte er hinzu. Weil die WC's bei uns anders waren, kann ich mich erinnern, dass es für einige meiner türkischen Freunde schon eine Umstellung war, sagte er. Das Ehepaar erzählte mir, dass sie früher häufig auch in Türkei waren, doch in den letzten Jahren Deutschland als Urlaubsort bevorzugen. Annette gestand mir, dass die türkischen Bürger sehr zuvorkommend und freundlich seien und den Kontakt zu anderen Menschen suchen würden. Sie sagte, dass die türkischen Frauen beim Einkaufen sehr gesprächig seien und vielleicht aus diesem Grund türkische Läden bevorzugen würden.
Das Ehepaar erzählte mir weiterhin, dass Sie türkische Nachbarn hätten. Anette sagte, dass es unter den Türken normal sein die eigene Kultur weiter aufleben zu lassen. Sie sagte, dass es sich nicht anders wäre, wenn sie selber in der Türkei leben würden. Ich fragte, ob die jetzige deutsche und türkische Generation nach 50 Jahren der Migration sich verstehen würden. Anette antwortete mit "Natürlich. Zu unserer Schulzeit hatten wir keine Ausländer in unserer Klasse, doch meine Tochter sitzt mit türkischen Kindern im Unterricht. Ich bin mir sicher, dass die jetzige Generation sich besser verstehen wird."

Auf unserem Weg haben wir gemeinsam mit Klaus und Anette eine angenehme Unterhaltung geführt. Wir verabschiedeten und in Waghausel und ich fuhr weiter Richtung Bruchsal. Mit Kadir Boyaci trafen wir uns dann am Hauptbahnhof. Unser Ziel war Pforzheim.

Gemeinsam mit den Bruchsaler Jungs

Ich hörte das Hupen eines Autos und später die Stimme "Wohin
geht die Reise? Ich habe ihn im Fernsehen gesehen, er radelt in die Türkei". 
Ich fragte: "Jungs wie gehts euch, alles klar bei euch?" 
Jungs: "Nicht wirklich."
Ich: "Wie läufts in Deutschland?"
Jungs: "Ganz gut, doch wir vermissen die Türkei. Wir werden dich verfolgen"Ich: "Jungs danke für die Unterstützung. Ihr werdet es besser machen".
Nach einem Erinnerungsfoto mache ich mich dann gemeinsam mit Kadir Boyaci auf den Weg. Bis Bretten läuft es ganz gut. Doch zwischen Bretten-Pforzheim geht es steil hoch. Für Kadir Boyaci wird die Fahrt zunehmend zu einer Tortour. 


Am Ende des Tages sagte Kadir Boyaci zu mir: "Ismail ich gratuliere dir. Es ist schwieriger als es aussieht." An dieser Stelle kann ich sagen, dass es zwar angenehm ist mit dem Fahrrad zu radeln, doch es erfordert natürlich auch eine ganze Menge Vorbereitung und Ausdauer. 
Abend um 23:10 in Pforzheim angekommen, bin ich Gast von Fatih Aygün. Ein leckeres Abendessen habe ich mir an diesem Tag verdient.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Tag 5: Offenbach - Mannheim

Am Morgen habe ich an dem Frühstück von Ali Altun aus Gravenbruch und seinen Freunden teilgenommen. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass Ali Altun zu denjenigen gehört, die meine Fahrt sehr hautnah mitverfolgen. Ich danke Ihm und seinen Freunden aus Gravenbruch für das leckere Frühstück und für die nette Unterhaltung. Als ich hörte, dass aus Gravenbruch mich einige bei meiner weiteren Fahrt, wenn auch für eine kurze Strecke, begleiten werden, dachte ich mir "Schön. So langsam scheint die Aktion auch bei meinen türkischen Bürger gut anzukommen", obwohl ich weiß, dass ich auch unter den jüngeren Leuten Fans habe, die täglich meinen Blog aufrufen, um zu schauen wieviel km ich schon zurückgelegt habe.

Nach dem Frühstück haben mich dann Sahin Koc und Alperen Altun so ungefähr 12-14 km mit dem Fahrrad begleitet. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Radler, die mit mir zusammen radeln möchten, jederzeit willkommen sind. Ich weiß, dass ab Ulm einige mit mir zusammen radeln werden.

Auf der Suche nach dem Weg nach Darmstadt bin ich einem türkischen Bürger begegnet, der mich zunächst fragte, ob ich Türkei sei. Als ich mit "Ja" antwortete, sagte er mir, dass Darmstadt mit dem Fahrrad ziemlich weit entfernt wäre. Ich sagte ihm daraufhin, dass ich vorhabe mit dem Fahrrad in die Türkei zu fahren. Zunächst etwas überrascht erzählte er mit stolzer Stimme seiner deutschen Freundin von meinem Vorhaben. Ich nehme an, er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es auch türkische Bürger gibt, die solche lange Fahrten unternehmen können. Er sagte, dass er meine weitere Tour im Internet verfolgen werde. Ich hoffe, er bleibt bei seinem Wort :-).

Ich merke, dass die türkische und deutsche Flagge an meinem Fahrrad schon für Aufmerksamkeit bei den Leuten sorgt. Ich denke, dass beide Länder eine starke Freundschaft verbindet, obwohl leider von Zeit zu Zeit auch negative Schlagzeilen in den Medien für Aufsehen erregen.

Ein Ereignis, was diese Freundschaft zeigt, habe ich heute auf den Weg nach Neu-Isenburg erlebt.
Ein Autofahrer, vermutlich aus einem der Balkankänder, sah mich mit dem Fahrrad und rief mir zu "Du trägst die schönsten Flaggen der Welt mit dir". Das machte mich wirklich glücklich.

So langsam aber sicher hatte ich dann den Fahrrad Weg Richtung Mannheim gefunden. In der Nähe von Darmstadt fing es dann an zu regnen. Ich zog mir schnell meine Regenkleidung über. In den nächsten Stunden wechselte sich sonniges und regnerisches Wetter immer wieder ab, was dafür sorgte, dass ich permanent die Regenkleidung an- und auszog. Ich hoffe ich werde in den kommenden Tagen nicht krank.

Über Langen, Darmstadt, Heppenheim, und Viernheim näherte ich mich meinem Ziel "Mannheim". Im Gegensatz zu der Strecke Erfurt-Fulda ist diese Strecke flach und somit sehr angenehm zu fahren. Für einen kurzen Augenblick verlor ich jedoch die Orientierung nach Mannheim, bis ich glücklicherweise einen Radfahrer sah, der mir entgegen kam.
Ich rief ihm zu "Mannheim Mannheim" was dafür sorgte, dass der Radfahrer stehen blieb. Ich fragte ihn nach dem Weg nach Mannheim und wir unterhielten uns kurz. Er sagte mir, dass er Blank hieße und auf der Strecke Frankreich-Deutschland inzwischen 1400 km gefahren sei. Als er hörte, dass ich in die Türkei fahre, staunte er kurz und gab mir bekannt, dass er selber noch nicht so weit gefahren sei und dass er mein Vorhaben unterstütze. Die Tatsache, dass ich als ein Beitrag für die deutsch-türkische Freundschaft unterwegs bin, gefiel ihm noch mehr. Wir machten ein gemeinsames Foto, um diesen Augenblick festzuhalten. Mit seiner Handy Kamera machte er dann noch ein Foto von mir, bevor wir uns verabschiedeten und er zu wissen gab, dass dieses Ereignis für ihn die Überraschung des Tages sei und er sich sehr gefreut habe. Ich denke die Tatsache, dass ein türkischer Bürger solch eine Reise unternimmt sorgt schon für etwas Aufsehen.

Um 20:30 Uhr erreichte schließlich in Mannheim.

Zurückgelegte Strecke: 106,7 km
Wasserverbrauch: 3,5l

Montag, 27. Juni 2011

Frankurter Rundschau: Radler legt Pause ein



Radler legt Pause ein
Der Offenbacher Journalist Ismail Çevik hat auf seiner Radtour von Berlin nach Ankara am Freitag in Offenbach eine eintägige Pause eingelegt. Das Rad müsse in die Werkstatt, zudem müsse er sein Gepäck aussortieren, 35 Kilo seien zu viel. Bisher hat er gute Erfahrungen gesammelt. Eine Familie lud ihn bei Erfurt zum Übernachten ein, der Offenbacher Vonco Wodenski begleitete ihn von Erfurt nach Offenbach. Wer mitradeln will: Telefon 0177/2498745 und www.radelnfuerfreundschaft.de. ran
25.06.2011

Freitag, 24. Juni 2011

4. Tag: Eisenach -Frankfurt/Offenbach am Main

Um 10:00 Uhr morgens habe ich mich im Eisenach Zentrum mit wie vereinbart mit Vanco getroffen. Ist schon sehr aufregend. Vanco hat um 06:00 morgens den Zug nach Eisenach genommen, um mit mir zusammen zu radeln. Er rief mich an, nachdem er den Artikel in der Frankfurter Rundschau gelesen hatte.
Als er sagte, dass wir heute Abend Frankfurt erreichen könnten, sah ich ihn an und sagte, dass das rund 200 km seien. Wie soll das gehen? Vanco hat eine gute Kondition. Er sagte mir, dass er an Stadt Marathon Läufen teilnehmen würde. Nach einem Erinnerungsfoto machten wir uns auf den Weg Richtung Fulda.

Wir kamen gut voran, wären da nicht die Auffahrten zwischen Erfurt und Fulda. Teilweise 12% steil und dann noch mit 35 kg. Um mich zu unterstützen nahm Vanco mir etwas Gepäck ab.

Unter strömenden Regen erreichten wir schließlich Fulda. Vanco sagte: "Du hast die Strecke mit den 35 kg Gepäck gut gemeistert, hätte ich nicht erwartet. In die Türkei wirst du es locker schaffen".
Wir suchten nach einer Gelegenheit zum Essen und entdeckten einen Döner Laden. Ich bestellte mir eine Thunfisch Pizza, Vanco entschied sich für den Döner.

Auf den Weg nach Schlüchtern begegneten wir einigen Jugendlichen, die mich im Fernsehen gesehen hatten.

Am Abend war ich dann richtig geschafft. Würde es nach mir gehen, hätte ich schon längst für den Tag abgeschlossen und mein Zelt aufgeschlagen. Doch Vanco sagte, dass wir um 22:00 Uhr in Hanau und um 23:00 in Frankfurt-Offenbach sein könnten. In Gelnhausen angekommen, kamen wir von Fahrrad Weg ab und hielten an einer Tankstelle an. Der Tankstellenbetreiber begleitete uns 6 km bis zum Fahrrad Weg und erhellte uns den Weg. Vanco sagte: "Er ist ein gutmütiger Mensch, jemand anderes hätte das in der Nacht nicht gemacht." Ich sagte ihm, dass die deutschen Bürger überwiegend sehr hilfsbereite Meschen seien.

Um 00:30 Uhr kamen wir dann endlich in Hanau an. Um 01:15 Uhr erreichten wir dann Offenbach. Ich verabschiedete mich von Vanco. Wäre er nicht mitgekommen, hätte ich schon längst mein Zelt aufgeschlagen. Ich bedankte mich vielmals.

Meine Kräfte waren am Ende. 216 km mit 35 kg Gepäck. Ob ich das noch einmal hinlege bezweifele ich. In Offenbach angekommen, werde ich einen Tag pausieren. Ich werde mein Fahrrad für einen Check zum Fahrrad Geschäft bringen und einige Sachen noch erledigen. Morgen werde ich dann weiter radeln. Mein Ziel ist zunächst Mannheim zu erreichen, dann Pforzheim und am Montag Ulm. Ich denke, dass werde ich schaffen.

Zurückgelegte Strecke: 216 km

Wasserverbrauch: 5l

Essen: Thunfisch Pizza, Schokolade, Erdnussbutter

3. Tag: Naumburg - Eisenach

Zunächst suchte ich einen Laden auf, um meine Fotokamera auf Funktionalität testen zu lassen. Ohne Foto und Filmmaterial würde die zurückgelegten Kilometer wertlos sein. Da ich seit 2 Tagen keine Internet Verbindung hatte, konnte ich keine Updates posten. In den nächsten Tagen werden jedoch Fotos und Videos folgen.


In einem kleinen Örtchen habe ich dann einen Fotoladen finden können. Der Verkäufer war sehr freundlich und versuchte die nicht funktionsfähige Speicherkarte wiederherzustellen. Ich fand sein Verhalten sehr vorbildlich, da er nicht darauf hinaus war, mir eine neue Karte zu verkaufen. Doch nachdem alle Versuche vergeblich waren, blieb mir nichts anderes übrig als eine neue Speicherkarte zu kaufen. Ich zahlte für eine 8 GB Karte 29€.


Von Naumburg nach Eisenach geriet ich in eine Unwetter. Es war sehr stürmig. Dann war da noch der Thüringer Wald mit seinen steilen Auffahrten. Zeitweise bin ich bis auf 5-6 km/h runtergefallen.
Am heutigen Tag habe ich rund 6 Liter Wasser getrunken. Zum Glück war es möglich meinen Wasser in den Dörfern wieder aufzufüllen.
In Eisenach angekommen bekam ich das Bedürfnis nach einem heißen Tee. Ich sah ein McDonalds und hielt an. Ich holte mir 2 Fish Fillet, eine große Pommes und eine große Fanta. Anschließend noch ein Tee und die Müdigkeit des Tages hatte ich wieder vergessen.


Da das Wetter sehr stürmisch und regnerisch war, suchte ich mir als Unterkunft wieder eine Herberge. Ich wurde für 23€ inkl. Frühstück fündig. Das Fahrrad stellte ich in der Garage ab.


Morgen wird mit mir zusammen ein begeisterter Radfahrer mit radeln, der den Artikel über mich in der Frankfurter Rundschau gelesen hatte. Mit ihm zusammen werden wir von Eisenach nach Frankfurt radeln. Außerdem haben mich Hannah und Friedrich kontaktiert, die sich aktuell in Kroatien befinden und auch mit dem Fahrrad in die Türkei fahren. Wir werden uns in Matzedonien oder Griechenland treffen und einige hundert Kilometer zusammen radeln.


Gurkan Genc, für mich einer der großen Radfahrer überhaupt in der Türkei (ist mit dem Fahrrad von Samsun/Türkei nach Japan in 11 Monaten gefahren www.gurkangenc.com ), hat mich heute angeschrieben und mir mitgeteilt, dass er mich in Ankara schon erwartet.


Vor 2 Tagen haben ich mit STV Europa Nachrichten eine Live Telefon Verbindung geführt. Heute hat ATV mich angerufen. Sie teilten mir mit, dass sie mit mir am Sonntag eine Live Telefon Verbindung führen werden. Das Interesse der Medien über das Projekt "Radeln für deutsch-türkische Freundschaft" motiviert mich um so mehr.

2. Tag: Raben - Naumburg

Da ich gestern wegen des großen Interesses in Berlin Zeit verloren hatte, war heute Aufholjagd angesagt. Die Nacht gestern in einer Herberge war zwar nicht sehr komfortabel, doch ich hatte einen erholsamen Schlaf.
Zum Frühstück gab es eine Schüssel Müsli+Marmelade+Käse+Margarine und Cappuccino. Kurz vor dem Verlassen der Herberge traf ich einen älteren Herren im Alter von 60-65 Jahren. Er fragte mich, ob ich Türke sei. Als ich mit "Ja" antwortete, sagte er mir, dass er einen türkischen Arbeitskollegen hatte, doch dass er ihn nie Fahrrad fahren gesehen habe. Er sagte mir, dass er seit einem Monat mit dem Fahrrad unterwegs wäre. Er soll an der Grenze zu Dänemark angefangen haben und reist durch Deutschland mit dem Fahrrad. Er sprach mich mit "junger Mann" an und gab mir wertvolle Tipps für meine Reise. Er kontrollierte meine Reifen und wünschte mir viel Glück. Eine Familie, die unserer Gespräch hörte, fragte mich, ob es im Internet eine Seite gebe, von wo sie mich verfolgen können. Ich gab ihnen die Adresse meines Blogs und machte mich auf dem Weg.

Vor Lutherdadt Wittenberg sah ich ein Schild mit dem Namen "Sefa's Döner". Ich hielt an und ging rein.  Der Ladeninhaber, einer türkischer Bürger aus Ankara, fragte mich wohin die Reise gehe. Als ich nach Ankara erwiderte, wollte er mich nicht einfach so wieder losziehen lassen und bat mich auf ein Glas Tee zu setzen. Er bestellte dem Staatspräsidenten Abdullah Gül viele Grüße und wollte mir ein Döner auf den Weg mitgeben. Ich sagte ihm, dass ich es gerne annehmen würde, doch leider mit 35 kg auf dem Fahrrad keinen Platz habe.

In der Nähe von Leipzig lernte ich Jörg kennen. Er sagte mir, dass er 1400 km geradelt und jetzt auf dem Heimweg sei. Als er hörte, dass ich für die deutsch-türkische Freundschaft nach Ankara radele, freute er sich sehr. Er gab mir seine Fahrrad Landkarte und sagte, dass er die Karte nicht mehr brauche, da er auf dem Weg nach Hause sei. Ich bedankte mich ganz herzlichst. Jörg's bester Freund ist an Krebs gestorben. Vor seinem Tod soll er bekannt gegeben haben, dass Jörg sein Fahrrad bekommen soll. Wäre er nicht verstorben, so hätten wir zusammen geradelt, sagte Jörg. Das ist natürlich sehr traurig und nimmt einen mit.

Zum Abend hin machte ich mir Gedanken, wo ich die Nacht verbringen soll. Es war schon 22:00 Uhr. Ich hielt Ausschau nach einem Platz, wo ich mein Zelt aufschlagen könnte. Als ich eine ältere Dame im Alter von ungefähr 65 Jahren sah, hielt ich an und fragte sie, ob ich in ihrem Garten mein Zelt aufschlagen dürfe, da ich nach einem sicheren Platz suche. Sie sah mich zunächst erstaunt an und sagte mir, dass ich bei ihr übernachten dürfe. Ich freute mich sehr, das Radeln heute hatte mich sehr mitgenommen. Sie fragte, ob ich nach dieser langen Reise Hunger hätte. Ich wollte ihr nicht zur Last fallen und sagte ihr, dass einige Scheiben Brot mit Käse und Tomaten für mich ausreichend wären. Sie fragte mich, für wann ich denn am morgen das Frühstück hätte. Ich war sehr überrascht. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft von Frau Geiper beeindruckte mich sehr. Am nächsten Morgen ging ich dann um 08:30 in den Garten zum Frühstück. Zum Frühstück gab es 1 Glass Orangensaft, 2 Scheiben Käse, Margarine, Honig, gekochte Eier, Gurken und Kaffee. Nach dem Frühstück traf ich Herrn Geiper. Er sagte mir, dass sie schon häufig in Antalya Urlaub gemacht hätten. Ich sagte ihm, dass ich selber aus Antalya komme und lud sie als meine Gäste nach Antalya ein. Wir tauschten die Telefonnummern aus und machten ein Foto zur Erinnerung. Leider hatte meine Kamera eine Macke und das Foto konnte nicht gespeichert werden. Es wollte einfach nicht klappen. Ich bedankte mich für die Gastfreundlichkeit und machte mich wieder auf den Weg.

Nach ungefähr 3 km kam mir ein Auto, mit Hupen und Winken entgegen. Als das Auto anhielt sah ich auf einmal Familie Geiper. Sie hatten bemerkt, dass ich mein T-Shirt und eine Flasche Olivenöl bei ihnen zu Hause vergessen hatte und machten sich auf den Weg, um mir die Sachen zu überreichen.
Ich bedankte mich ganz herzlichst für diese nette Geste. Ein Beweis für die deutsch-türkische Freundschaft hatte ich hautnah erlebt. Familie Geiper ich werde sie bestimmt wieder besuchen. Vielen Dank für alles.


Zurückgelegte Strecke: 149,7 km.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Heute zwischen 16:05-17:00 Uhr (MEZ) Live-Telefon-Interview auf Radiosender TRT-TSR



Liebe Freunde,

heute zwischen 16:05-17:00 Uhr (MEZ) wird mit mir ein Live-Telefon-Interview auf dem türkischen Radiosender TRT-TSR ausgestrahlt werden. Das Interview wird in türkischer Sprache stattfinden.

Für nähere Infos:
Link zu TRT-TSR

Dienstag, 21. Juni 2011

1. Tag: Berlin - Raben

Ich bin um 8:00 Uhr morgens in Berlin. Das Wetter ist für diese Jahreszeit ganz schön kalt, so dass ich mir etwas dickeres zum Überziehen raushole. Die Presse ist für 10:30 Uhr vorgesehen. Nach einer Runde um das Schloss Bellevue, hole ich mich mir dann etwas zum Frühstück aus meinem Gepäck heraus.

So gegen 10:30 Uhr beende ich dann die letzten Vorbereitungen und befestige die deutsch sowie türkische Flagge an meinem Fahrrad. Gegen 10:30 Uhr treffen dann auch die ersten Kollegen von der deutsch und türkischen Presse vor dem Schloss Bellevue ein. Nach ein paar neugierigen Fragen seitens der Presse, ob ich denn nicht Angst vor so einer grossen Tour hätte, geht es dann auch schon mit der Pressemitteilung los. Mein oberstes Ziel ist natürlich das Gedenken an den 50. Jahrestag der Anwerbung türkischer Arbeitskräfte als Beitrag zur deutsch-türkischen Freundschaft. 

Ich mache mich dann mit meinem Fahrrad und den zwei Flaggen auf den Weg. Vorher fahre ich noch kurz am Bundestag vorbei, um ein paar Aufnahmen zu machen. Ich merke die ersten neugierigen Blicke der Leute. Ich werde gefragt, wohin die Reise geht. Als ich in die Türkei sage, ist die Verwunderung der Leute deutlich zu erkennen. 

So langsam muss ich jetzt aber den Weg nach Potsdam finden, da ich schon spät dran bin. Zum Glück ist es das Wetter wieder angenehmer geworden. Mit Hupen werde ich von vorbeifahrenden türkische Mitbürgern begrüßt. Der Aufmerksamkeit der Leute kann ich entnehmen, dass die Tour in Berlin zumindest sein Ziel erreicht hat. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit vor allem in Region Potsdam macht mich zufrieden und glücklich.

Da gibt es noch eine Sache, die ich interessant finde. Obwohl ich am Fahrrad eine türkische Flagge wedeln habe und deutsch spreche, antworten mir die meisten deutschen Bürger auf Englisch zurück. Die türkischen Bürger dagegen erwidern meine auf türkisch gestellten Fragen auf Deutsch zurück, was ich schon merkwürdig finde. Ich denke, dass diese Route dazu beitragen wird, dass so einige Vorurteile abgebaut werden.

Der heutige Tag kurz zusammengefasst:

zurückgelegte Strecke: 89 km

Gepäck: 35 kg

Wasserverbrauch: 4,5l

Verbrauchte Kalorien: unbekannt

Fahrrad gefahren: 6h 22 min.

18.06.11 - Meine Eindrücke vor der Reise

Die letzten Tage waren sehr aufregend und hektisch. Es gab auch einige Überraschungen. Ich hoffe, dass es die nächsten Tage besser wird. Das Wochenende habe ich mit Vorbereitungen verbracht. Zelt zum Übernachten, Medikamente, Kleidung etc. und der grosse Tag rückte immer näher. Die Auslandsversicherung natürlich nicht zu vergessen. Es war schon etwas verrückt als die Dame vom ADAC mich überrascht anguckte, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich vor habe mit dem Fahrrad in die Türkei zu fahren. Für alle Fälle hat Sie mir dann die umfassende Auslandsversicherung empfohlen, nach dem Motto "sicher ist sicher".
Schnell merkte ich, dass so eine Fahrrad Tour ganz schön teuer ist. Ein stabiles Fahrrad, Zelt zum Übernachten, Gepäck, wind- und wasserdichte Kleidungsstücke, Fahrradschuhe, Schlafsack...Da kommt schon eine ganze Menge zusammen. Nahrungsmittel natürlich nicht zu vergessen. Auf der einen Seite müssen Sie viele wichtige Vitamine und Mineralien enthalten, dürfen aber nicht schwer im Magen liegen. Und dann müssen natürlich auch die wichtigen Medikamente noch eingekauft werden. 

Ich werde zunächst von Offenbach nach Berlin fahren. Von Berlin aus werde ich dann die Tour beginnen. In der Zeitung Zaman in der Offenbach habe ich dann die letzten Vorbereitungen gemacht bevor es dann Richtung Berlin geht.
Das Fahrrad fährt sich ganz gut, wäre da nur nicht das 40kg Gepäck, das ich mit mir schleppen muss. Ich komm mir vor als würde ich nach Afrika fahren.
Morgen vor dem Schloss Bellevue wird auch die Presse vor Ort sein. An diesem Wochenende hat auch die Frankfurter Rundschau über die Fahrrad Tour berichtet. 

Ich möchte zum Schluss noch Turkcell Europe, Zaman Europa, Turkish Airlines und natürlich dem Amt für türkische Bürger im Ausland vielmals danken, die mich auf meiner Tour unterstützen werden. 

Zaman Europa: Nachrichtenartikel




Quelle: Zaman Europa

Montag, 20. Juni 2011

Frankfurter Rundschau: Mit dem Rad nach Ankara

Mit dem Rad nach Ankara

Der Journalist Ismail Çevik wirbt für Freundschaften zwischen Türken und Deutschen - und steigt dafür 44 Tage lang in die Pedale. Am Ende wartet ein Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Gül.
        

Ismail Çevik ist gut gerüstet für seine große Tour.
Ismail Çevik ist gut gerüstet für seine große Tour.
Foto: Andreas arnold
Joggen, Krafttraining, kilometerlange Radtouren. Seit Monaten bereitet sich Ismail Çevik auf seine große Tour vor: in 44 Tagen mit dem Rad von Berlin nach Ankara, 3800 Kilometer. Am Montag, 20. Juni, will der Offenbacher in Berlin vor dem Schloss Bellevue starten, 36 Tage später hat er in Istanbul einen Termin mit Staatspräsident Abdullah Gül.
Çevik ist zwar ein begeisterter Sportler, er spielt Basketball, joggt, radelt und arbeitete in den Semesterferien als Raftingbootführer. Doch der eigentliche Antrieb für die Mammuttour ist ein anderer. Der 31-jährige Redakteur will mit seiner Aktion „Radeln für Freundschaft“ etwas „Gutes tun für die deutsche und die türkische Community“. Deshalb sollen an seinem Rad zwei Flaggen flattern, die deutsche und die türkische. Und dazu das Logo „50 Yil Almanya’da elli yil, 50 Jahre in Deutschland“. Denn am 31. Oktober 1961 unterschrieben die beiden Länder eine Vereinbarung, mir der die Arbeit von Türken in Deutschland geregelt wurde.
Auf Tour
Die Tagesrouten in Deutschland: Berlin-Bitterfeld (20.6.), Bitterfeld-Erfurt (21.6.), Erfurt-Fulda (22.6.), Fulda-Frankfurt/Offenbach (23.6.), Offenbach-Mannheim (24.6.), Mannheim-Pforzheim (25.6.), Pforzheim-Ulm (26.6.), Ulm-München (27.6.), München-Salzburg (28.6.).
Wer ein Stück mit Ismail Çevik radeln möchte, kann sich jederzeit melden unter der Handynummer 0177/2498745 und per Mail: icevik@eurozaman.de. 
Fotos und Berichteveröffentlicht der Journalist während der Tour vom 
20. Juni bis 27. Juli im Internet unter www.radelnfuerfreundschaft.deran
50 Jahre Arbeitsabkommen
Çevik selbst ist kein Kind von Gastarbeitern. Er hat eine ganz eigene türkisch-deutsche Familiengeschichte, erzählt er. Er stammt ausSelge, ein Ort mit antiken Ausgrabungen, 1000 Meter hoch im Taurusgebirge nordöstlich von Antalya. In der 1990er Jahren luden seine Eltern eine deutsche Familie, die das Amphitheater anschaute, zum Essen ein. „Daraus hat sich eine enge Freundschaft entwickelt, die bis heute hält“, sagt er. Die Deutschen brachten ihn auf die Idee, in ihrer Heimat zu studieren. Acht Monate lebte er 2001 bei ihnen in Mannheim, besuchte Sprachkurse und übte abends mit den Kindern Deutsch. Danach studierte er Politikwissenschaften in Tübingen, seit drei Jahren arbeitet er in Offenbach für die Europaausgabe der auflagenstarken türkischen Zeitung Zaman. Çevik will in Deutschland bleiben – die deutsche Familie lebt inzwischen in der Türkei.
Als Redakteur beschäftigt er sich mit Chancen und Problemen türkischstämmiger Jugendlicher in Deutschland. Mit der Radtour möchte er sie ermutigen, „Dinge auch anzupacken, wenn sie schwierig aussehen“. Unterstützt wird er von Zaman, den Onlinejournalisten Bekir Kus und Kadir Boyaci, Turkish Airlines sowie seinem Hauptsponsor Turkcell.
Çevik radelt zwar allein. Doch er will es nicht bleiben. In den elf Ländern, die er durchquert, will er mit vielen Menschen reden. Da ist es gut, dass er auf Campingplätzen schläft und nicht in anonymen Hotels. In der Türkei werden ihn Radler auf Teilstrecken begleiten. Das wünscht er sich auch für Deutschland und andere Länder. In Offenbach trifft er am Donnerstagabend (23. Juni) ein. In Stuttgart hofft er auf eine Begegnung mit der neuen Integrationsministerin Bilkay Öney. Der Radler ist sich sicher: Trotz des straffen Zeitplans „habe ich genügend Zeit für Gespräche“.
Quelle: Frankfurter Rundschau
von Wiebke Rannenberg

Samanyoluhaber: Nachrichtenartikel


Zaman Gazetesi Avrupa Editörü İsmail Çevik Berlin'den Ankara'ya kadar dostluk için pedal çevirecek.



20.Haziran.2011,21:12:33
ismail çevik


"Türk- Alman Dostluğu'na katkıda bulunmak, Göçün 50. Yılı'na dikkati çekmek ve Almanya'da ki Türk gençlerini cesaretlendirip zor olanı başarmaları konusunda motive etmek için bu tura çıkıyorum." diyen Zaman Avrupa Editörü İsmail Çevik, tamamı bisiklet ile olacak dostluk sürüşünü Temmuz sonunda Ankara'da bitirmeyi hedefliyor.

Almanya ile Türkiye arasında gerçekleştirilen İşçi Kabul Anlaşması'nın 50. Yılı'nda Türk- Alman Dostluğu için Berlin'den Ankara'ya pedal çevirecek olan Zaman Gazetesi Avrupa Editörü İsmail Çevik, Berlin Cumhurbaşkanlığı Sarayı Bellevue önünden başlattığı dostluk sürüşünü 11 ülkede seyahat ederek yaklaşık 38 gün sonraAnkaraÇankaya Köşkü'nde sonlandırmayı hedefliyor. Almanya, Avusturya, Slovakya, Macaristan, Slovenya, Hırvatistan, Bosna- Hersek, Kosova, Makedonya, Yunanistan ve Türkiye'yi kapsayan dostluk sürüşü düzenli olarak www.dostlukicinpedalla.com (Türkce) ve www.radelnfuerfreundschaft.de (Almanca)internetsitelerinden takip edilebilecek.

Göçün 50. Yılı'nda Almanya'nın ekonomisinin iyileştirilmesinin gerçekleştirilmesinde büyük katkısı olan Türk toplumunun hak ettiği şekilde hatırlanması gerektiğini belirten Çevik, "Demokrasi, hukuk ve yaşam standartlarının yüksek olduğu Almanya'da Türk toplumu artık bu ülkenin ayrılmaz parçası haline gelmiştir. Almanya-Türkiye arasında dostluk köprüsü kuran Türkler, faklı kültür ve inancıyla da içinde yaşadığı topluma zenginlik katmaktadır. Almanya'daki Türk medyasının genç bir üyesi ve amatör bir bisiklet sporcusu olarak göçün 50. yılında Türk-Alman dostluğuna katkıda bulunmak ve Türk ve Alman kamuoyunun dikkatini bu yöne çekmek istiyorum." dedi.

Kamuoyunun daha önce Zaman Gazetesi'nde yayınlanan "Gençlik Dairesi (Jugendamt), Meslek Eğitimi, Förderschule/Sonderschule Gerçeği,Alman okullarında İslam din dersi, Kayıp Hayatlar (Sığınma evlerine kaçan Türk kızları) ve Tutuklu Hayatlar (Alman hapishanelerindeki Türk mahkumlar) " araştırma dosyalarıyla tanıdığı İsmail Çevik, "Almanya'daki Türk medyasının bir üyesi ve bazı sorunları yakından araştırmış biri olarak Türk toplumunun beklentilerini Türkiye Cumhurbaşkanı Sayın Abdullah Gül'e ve T. C Başbakanlık Yurt Dışı Türkler ve Akraba Toplulukları Başkanı Sayın Kemal Yurtnaç'a birinci elden aktarmayı umuyorum. Sayın CumhurbaşkanımızAbdullah Gülile görüşme talebimize sıcak yaklaşıldı. İnşallah Sayın Cumhurbaşkanımıza Almanyalı Türklerin selamlarını iletmeyi umuyorum." dedi. Çevik, Gül'ün kabulünün Almanyalı Türkler için önemli bir mesaj olacağını dile getirdi.

Göçün 50. Yılı'nda Alman telekomünikasyon pazarına büyük bir giriş yapan Turkcell Europe'un ana sponsorluğunda gerçekleştirilen Göçün 50. Yılı'nda Türk- Alman Dostluğu'na Katkı Sürüşü'ne" Zaman Gazetesi, Türk Hava Yolları (THY) ve T.C. Başbakanlık Yurt Dış Türkler ve Akraba Toplulukları Başkanlığı destek veriyor.

Zaman Avrupa editörü Çevik'in Almanya, Avusturya, Slovakya, Macaristan, Slovenya, Hırvatistan, Bosna- Hersek, Kosova, Makedonya, Yunanistan ve Türkiye'de yapacağı yolculukta yaşadıkları daha sonra Başbakanlık Yurt Dışı Türkler ve Akraba Toplulukları Başkanlığı tarafından Almanca ve Türkçe dillerinde kitaplaştırılacak.

Aylardır bisiklet turu için hazırlandığını belirten Çevik, önce Frankfurt'tan İspanya'nın Cordoba şehrine gitmeyi planladığını dile getirdi. Çevik, Göçün 50. Yılı'na dikkati çekmek için rotayı Türkiye'ye çevirmiş. İsmail Çevik, "Daha önce bisikletle iki haftalık KuzeyFransaturu yapmıştım. İlk fırsatta Güney Fransa ve İspanya'yı dolaşmak istiyordum. Fakat hem Türk- Alman dostluğuna katkı hem de Almanya'nın kalkınmasında emeği olan Türk toplumunun hatırlanması için Türkiye'ye gitmeye karar verdim. Bu bisiklet turuyla aynı zamanda bu ülkede yaşayan Türk gençlerini motive etmek ve onlara zor olanı da başarabilecekleri mesajı vermek istiyorum. Berlin'den Ankara'ya bisiklet ile giden ilk Türk unvanı elde edeceğim. Yolculuk boyunca güvenlik riski olmayan yerlerde çadırda kamp kurarak kalacağım. Yaklaşık 35 kilo kadar yükü bisiklet ile taşıyorum. Dostluk sürüşü içi destek olan sponsorum Turkcell Europe'ye teşekkür ediyorum. Zaman Avrupa'ya, T.C Başbakanlık Yurt Dışı Türkler ve Akraba Toplulukları Başkanlığı'na, THY'ye katkılarından dolayı şükranlarımı sunuyorum." dedi.