Tourfortschritt

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Mittwoch, 6. Juli 2011

Video - 4. Tag

Neue Fotos

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

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Sonntag, 3. Juli 2011

Tag 8: Schwäbisch Gmünd - Ulm

„Haltet ihn fest“

Innerhalb Deutschlands habe ich zum Glück wenig Probleme, um eine Möglichkeit zum Übernachten zu finden. Ali Celebi hatte mich an diesem Tag für gemeinsames Radeln nach Schwäbisch Gmünd eingeladen. Ausgeruht machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Aalen. Wir hatten Schwäbisch-Gmünd noch nicht verlassen, da rief jemand "Haltet ihn fest". Wir schauten um uns herum und bemerkten, dass die Person mich damit meinte. Die Person kam näher und sagte: "Ich habe ihn im Fernsehen gesehen. Ohne ein gemeinsames Foto lass ich ihn nicht gehen". 

İbrahim Kiraz (Rize): „Ich sah dich im Fernsehen in den Nachrichten und wurde sehr neugierig. Ich bin sehr glücklich, dass ich dich hier getroffen habe. Sehr tapfer von dir. Wir sind stolz auf dich. Wir bewundern die Aktion."

Kenan Başoğlu (Zonguldak): "Vielen Dank, dass du uns mit dieser Aktion an den 50. Jahrestag erinnert hast. Gott möge deinen Händen und Füßen Kraft geben. Ich hoffe, du wirst das ohne Probleme meistern. Wir unterstützen dich voll und ganz.

Leute vielen Dank für die motivierten Worte. Doch leider habe ich keinen zweiten finden können, der mit mir diese Fahrt unternimmt. Nach gemeinsamen Fotos und Videos verabschiedete ich mich und machten uns gemeinsam mit Ali Celebi weiter auf den Weg. 

Auf den Wegen habe ich viele Leute getroffen, die gerne mit mir zusammen geradelt wären. Die Performance von Ali Celebi war an diesem Tag ziemlich gut. Ohne Ermüdungserscheinungen meisterte er die 20 km. Die Bergauf Fahrten fielen ihm nicht schwer. Obwohl ich durch solche Fahrten unter meinem Tagesziel bleibe, macht es schon sehr große Freude Leute zu finden und mit ihnen gemeinsam zu radeln. In Aalen werde ich von Mehmet Yavuz und seinem Sohn schon erwartet. Wir werden gemeinsam einige Kilometer zusammen radeln. In Aalen gibt es schöne Fahrradwege.

Mit Ulrich Rieger gemeinsam geradelt

Die Strecke Mohringen-Aalen radelte ich mit Ulrich Rieger zusammen. Ulrich Rieger soll vor einem Jahr in Rente gegangen sein. Er war erstaunt als er hörte, dass ich nach Ankara unterwegs bin. Er sagte, dass er zum ersten mal einen türkischen Bürger sieht, der so eine lange Fahrt auf sich nimmt. Rieger erzählte mir, dass er vom Besucher seines Geschwisters komme und das mit dem Fahrrad. "Ich bin gestern losgefahren und kehre heute um", so Rieger. Es ist schon etwas verwunderlich, da Leute nicht einmal mit dem Auto oder der Bahn ihre Bekannten besuchen fahren. Ulrich Rieger macht das sogar mit dem Fahrrad und dann noch 85 km. Er ist der Meinung, dass Türken diesem Land viel geleistet haben. Das erste und letze mal in der Türkei soll er im Jahr 1969 gewesen sein. Er soll in diesen Jahren per Anhalter nach Indien und Kanada gefahren sein. Er soll damals viel gereist sein. In Kanada so Rieger, habe er 1,5 Jahre gelebt haben. Mit dem Geld was er verdient hat, soll er sich ein Auto gekauft und damit viele Länder und Städte bereist haben. Jetzt ist er Rentner und genießt das Leben. Bis Aalen unterhielten wir uns über Türkei, Deutschland, die Beziehung zwischen Türken und Deutschen und über vieles mehr. In Aalen angekommen wünschte er mir für die Weiterfahrt viel Glück und fügte hinzu, dass er mich über meinen Blog weiterverfolgen werde.

Mit Mehmet Yavuz und seinem Sohn Tahir Yavuz trafen wir uns vor dem Rathaus. Auf dem Weg besuchten wir gemeinsam die Aalen Ditib Moschee. Nurullah Kocan (Imam), Kadir Yilmaz (Vorsitzender) und Sadik Efendioglu wünschten mir für die restliche Strecke viel Glück. Mehmet Yavuz lud mich für ein Essen zu sich nach Hause ein. Er servierte mir hausgemachten Bohnen Eintopf und frischen Salat aus seinem Garten. Das Essen war wirklich köstlich. Vielen Dank.


Nachdem wir etwas gemeinsam geradelt sind verabschiedete mich von Mehmet Yavuz und seinem Sohn. Mein Ziel war es Ulm am Abend zu erreichen. Zwischen Aalen-Ulm gibt es einen sehr schönen Fahrradweg. Als ich Eselsburg überquerte muss ich eine steile Auffahrt überwinden. Bei 30 Grad an diesem Tag kam ich gut zum Schwitzen. In Eselsburg fragte ich einen Einwohner nach dem Weg. Da er mit Schwäbischem Akzent antwortete, verstand ich leider nicht viel. Ich vermute sie wollte sagen, dass ich noch einen Weg von 40 km vor mir habe. Als Sie hörte, dass ich in die Türkei fahre war Sie natürlich schon sehr erstaunt. Vorbei an Langenau wollte in Ulm ankommen. Ich hatte gut Fahrt aufgenommen als der Weg sich plötzlich in vier aufteilte. Wo lang jetzt, fragte ich mich. Es war schon 20:30 und das Wetter wurde langsam dunkel. Ich sah jemanden, der in der Landschaft am Joggen war. Als er mich sah hielt er an.

Unterhaltung mit Gerhard

Wie ich sehe hast du eine lange Reise vor?
Ja, bis nach Ankara
Wow. Schwierige Tour.
Ja, stimmt. Wie komme ich am besten nach Ulm?
Du musst diesen Wald überqueren...
Was denken Sie über die deutsch-türkische Freundschaft?
Ich denke, dass die ganz gut ist.
Haben die Türken Integrationsprobleme nach 50 Jahren?
Finde ich nicht. Es gibt sogar Türken, die wie ich mit Schwäbischen Akzent sprechen. Natürlich wenn sie nicht unter sich sind. Ich persönlich kenne ich viele Deutsche mit denen ich nichts zu tun haben will. Wir leben in einer modernen und globalen Welt. Es ist den Menschen überlassen wie sie leben möchten. Die einen können Kopftuch tragen, die anderen leicht bekleidet herumlaufen. 
Haben Sie türkische Freunde?
Ja. Wir spielen gemeinsam Fußball. Wenn die Mannschaften gemischt sind gibt es keine Probleme. Wenn sie aber eine eigene Mannschaft bilden gibt es manchmal Probleme. Sie spielen schnell und hart :)

Gerhard gab bekannt, dass die Medien häufig negative Nachrichten veröffentlichen. Er sagte, dass in der Türkei Ministerpräsident Erdogan mit knapp 50 % Stimmen einen grossen Sieg errungen hat und dass dies in der Öffentlichkeit für Diskussion gesorgt hat. Er sagte weiter, dass er über die Festnahme von Journalisten in der Türkei mitbekommen habe und dass dies gegen die Pressefreiheit widersprechen würde.
Gerhard, medyanın çoğu zaman olumsuz haber yaptığını söylüyor. Ich sagte zu Gerhard, dass die Festnahmen nicht wegen Meinungs- und Pressefreiheit ausgeübt wurden, sondern weil diese Leute wegen Verdacht zum Militärputsch festgenommen wurde. Ich fragte ihn, ob man solch einen Fall in Deutschland dulden würde. Er sagte, auf keinen Fall natürlich. Nach einer netten Unterhaltung musste ich jedoch weiterfahren. Um 23:20 kam ich dann endlich in Ulm an. In Ulm war ich zu Gast bei dem Geschäftsmann Murtaza Hackali.

Mein Ziel für morgen ist es über Augsburg in München anzukommen.

Zurückgelegte Strecke 127 km.