Tourfortschritt

Tourfortschritt

Mittwoch, 20. Juli 2011

Neue Fotos

Türkische Botschaft in Budepest
Türkische Botschafterin in Pristina Frau Songül Ozan
Türkische Botschaft in Skopye
Griechenland Komotini


Mittwoch, 6. Juli 2011

Video - 4. Tag

Neue Fotos

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Türkischer Botschafter in Wien Herr Kadri Ecvet Tezcan

Vakifbank Europa Zentrale





Sonntag, 3. Juli 2011

Tag 8: Schwäbisch Gmünd - Ulm

„Haltet ihn fest“

Innerhalb Deutschlands habe ich zum Glück wenig Probleme, um eine Möglichkeit zum Übernachten zu finden. Ali Celebi hatte mich an diesem Tag für gemeinsames Radeln nach Schwäbisch Gmünd eingeladen. Ausgeruht machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Aalen. Wir hatten Schwäbisch-Gmünd noch nicht verlassen, da rief jemand "Haltet ihn fest". Wir schauten um uns herum und bemerkten, dass die Person mich damit meinte. Die Person kam näher und sagte: "Ich habe ihn im Fernsehen gesehen. Ohne ein gemeinsames Foto lass ich ihn nicht gehen". 

İbrahim Kiraz (Rize): „Ich sah dich im Fernsehen in den Nachrichten und wurde sehr neugierig. Ich bin sehr glücklich, dass ich dich hier getroffen habe. Sehr tapfer von dir. Wir sind stolz auf dich. Wir bewundern die Aktion."

Kenan Başoğlu (Zonguldak): "Vielen Dank, dass du uns mit dieser Aktion an den 50. Jahrestag erinnert hast. Gott möge deinen Händen und Füßen Kraft geben. Ich hoffe, du wirst das ohne Probleme meistern. Wir unterstützen dich voll und ganz.

Leute vielen Dank für die motivierten Worte. Doch leider habe ich keinen zweiten finden können, der mit mir diese Fahrt unternimmt. Nach gemeinsamen Fotos und Videos verabschiedete ich mich und machten uns gemeinsam mit Ali Celebi weiter auf den Weg. 

Auf den Wegen habe ich viele Leute getroffen, die gerne mit mir zusammen geradelt wären. Die Performance von Ali Celebi war an diesem Tag ziemlich gut. Ohne Ermüdungserscheinungen meisterte er die 20 km. Die Bergauf Fahrten fielen ihm nicht schwer. Obwohl ich durch solche Fahrten unter meinem Tagesziel bleibe, macht es schon sehr große Freude Leute zu finden und mit ihnen gemeinsam zu radeln. In Aalen werde ich von Mehmet Yavuz und seinem Sohn schon erwartet. Wir werden gemeinsam einige Kilometer zusammen radeln. In Aalen gibt es schöne Fahrradwege.

Mit Ulrich Rieger gemeinsam geradelt

Die Strecke Mohringen-Aalen radelte ich mit Ulrich Rieger zusammen. Ulrich Rieger soll vor einem Jahr in Rente gegangen sein. Er war erstaunt als er hörte, dass ich nach Ankara unterwegs bin. Er sagte, dass er zum ersten mal einen türkischen Bürger sieht, der so eine lange Fahrt auf sich nimmt. Rieger erzählte mir, dass er vom Besucher seines Geschwisters komme und das mit dem Fahrrad. "Ich bin gestern losgefahren und kehre heute um", so Rieger. Es ist schon etwas verwunderlich, da Leute nicht einmal mit dem Auto oder der Bahn ihre Bekannten besuchen fahren. Ulrich Rieger macht das sogar mit dem Fahrrad und dann noch 85 km. Er ist der Meinung, dass Türken diesem Land viel geleistet haben. Das erste und letze mal in der Türkei soll er im Jahr 1969 gewesen sein. Er soll in diesen Jahren per Anhalter nach Indien und Kanada gefahren sein. Er soll damals viel gereist sein. In Kanada so Rieger, habe er 1,5 Jahre gelebt haben. Mit dem Geld was er verdient hat, soll er sich ein Auto gekauft und damit viele Länder und Städte bereist haben. Jetzt ist er Rentner und genießt das Leben. Bis Aalen unterhielten wir uns über Türkei, Deutschland, die Beziehung zwischen Türken und Deutschen und über vieles mehr. In Aalen angekommen wünschte er mir für die Weiterfahrt viel Glück und fügte hinzu, dass er mich über meinen Blog weiterverfolgen werde.

Mit Mehmet Yavuz und seinem Sohn Tahir Yavuz trafen wir uns vor dem Rathaus. Auf dem Weg besuchten wir gemeinsam die Aalen Ditib Moschee. Nurullah Kocan (Imam), Kadir Yilmaz (Vorsitzender) und Sadik Efendioglu wünschten mir für die restliche Strecke viel Glück. Mehmet Yavuz lud mich für ein Essen zu sich nach Hause ein. Er servierte mir hausgemachten Bohnen Eintopf und frischen Salat aus seinem Garten. Das Essen war wirklich köstlich. Vielen Dank.


Nachdem wir etwas gemeinsam geradelt sind verabschiedete mich von Mehmet Yavuz und seinem Sohn. Mein Ziel war es Ulm am Abend zu erreichen. Zwischen Aalen-Ulm gibt es einen sehr schönen Fahrradweg. Als ich Eselsburg überquerte muss ich eine steile Auffahrt überwinden. Bei 30 Grad an diesem Tag kam ich gut zum Schwitzen. In Eselsburg fragte ich einen Einwohner nach dem Weg. Da er mit Schwäbischem Akzent antwortete, verstand ich leider nicht viel. Ich vermute sie wollte sagen, dass ich noch einen Weg von 40 km vor mir habe. Als Sie hörte, dass ich in die Türkei fahre war Sie natürlich schon sehr erstaunt. Vorbei an Langenau wollte in Ulm ankommen. Ich hatte gut Fahrt aufgenommen als der Weg sich plötzlich in vier aufteilte. Wo lang jetzt, fragte ich mich. Es war schon 20:30 und das Wetter wurde langsam dunkel. Ich sah jemanden, der in der Landschaft am Joggen war. Als er mich sah hielt er an.

Unterhaltung mit Gerhard

Wie ich sehe hast du eine lange Reise vor?
Ja, bis nach Ankara
Wow. Schwierige Tour.
Ja, stimmt. Wie komme ich am besten nach Ulm?
Du musst diesen Wald überqueren...
Was denken Sie über die deutsch-türkische Freundschaft?
Ich denke, dass die ganz gut ist.
Haben die Türken Integrationsprobleme nach 50 Jahren?
Finde ich nicht. Es gibt sogar Türken, die wie ich mit Schwäbischen Akzent sprechen. Natürlich wenn sie nicht unter sich sind. Ich persönlich kenne ich viele Deutsche mit denen ich nichts zu tun haben will. Wir leben in einer modernen und globalen Welt. Es ist den Menschen überlassen wie sie leben möchten. Die einen können Kopftuch tragen, die anderen leicht bekleidet herumlaufen. 
Haben Sie türkische Freunde?
Ja. Wir spielen gemeinsam Fußball. Wenn die Mannschaften gemischt sind gibt es keine Probleme. Wenn sie aber eine eigene Mannschaft bilden gibt es manchmal Probleme. Sie spielen schnell und hart :)

Gerhard gab bekannt, dass die Medien häufig negative Nachrichten veröffentlichen. Er sagte, dass in der Türkei Ministerpräsident Erdogan mit knapp 50 % Stimmen einen grossen Sieg errungen hat und dass dies in der Öffentlichkeit für Diskussion gesorgt hat. Er sagte weiter, dass er über die Festnahme von Journalisten in der Türkei mitbekommen habe und dass dies gegen die Pressefreiheit widersprechen würde.
Gerhard, medyanın çoğu zaman olumsuz haber yaptığını söylüyor. Ich sagte zu Gerhard, dass die Festnahmen nicht wegen Meinungs- und Pressefreiheit ausgeübt wurden, sondern weil diese Leute wegen Verdacht zum Militärputsch festgenommen wurde. Ich fragte ihn, ob man solch einen Fall in Deutschland dulden würde. Er sagte, auf keinen Fall natürlich. Nach einer netten Unterhaltung musste ich jedoch weiterfahren. Um 23:20 kam ich dann endlich in Ulm an. In Ulm war ich zu Gast bei dem Geschäftsmann Murtaza Hackali.

Mein Ziel für morgen ist es über Augsburg in München anzukommen.

Zurückgelegte Strecke 127 km.

Samstag, 2. Juli 2011

Tag 7: Pforzheim - Schwäbisch Gmünd

Ab diesem Morgen war ich bei Levent Erdem eingeladen. Heute war es mein Ziel über Stuttgart in Ulm zu erreichen, doch leider bin ich mit der Kette des Fahrrads nicht zufrieden. Das Fahrrad schaltet beim Fahren von selbst die Gänge durch. Das erste war somit einen Fahrrad Laden aufzusuchen. Samuel Hill von Mr. Bike checkte mein Fahrrad durch und konnte das Problem zum Glück beheben. Ich wollte ihm dafür etwas Geld geben, doch er wollte es nicht annehmen. Er sagte: "Nehme meine Hilfe als ein Beitrag zur deutsch-türkischen Freundschaft an. Ich wünsche dir noch eine angenehme Fahrt." Ich bedankte mich ganz herzlich bei Ihm.

Zwischen Pforzheim und Stuttgart war die Fahrt sehr angenehm. Man ist die ganze Zeit auf dem Radweg unterwegs. Rechts sieht man den Enz Fluss und links die Weinberge. Als ich in Bissingen ankam, erhielt ich einen Anruf von Ali Celebi aus Stuttgart. Er sagte, dass die Integrationsministerin Frau Bilkay Öney und der türkische Generalkonsul Herr Türker Ari bereits auf mich warten würden. Das Wetter war 33-34 Grad heiß und mein Wasservorrat neigte sich langsam dem Ende. An einer Tankstelle hielt ich an, um mein Wasservorrat aufzufüllen. Die nächste Station sollte ein Besuch bei der Integrationsministerin Bilkay Öney sein.


Integrationsministerin Bilkay Öney

Als Frau Bilkay Öney zum ersten mal von meinem Vorhaben hörte, dass ich zum Beitrag der deutsch-türkischen Freundschaft mit dem Fahrrad in die Türkei fahren werde, gehörte Sie zu den ersten Befürwortern. Als Sie mich sah sagte Sie: "Herr Cevik Sie sind unter der Sonne ganz schön braun geworden. Haben Sie sich nicht eingecremt?". Eingecremt hatte ich mich schon, doch wenn man täglich 10 Stunden radelt ist es schon unvermeidbar. Frau Öney sagte: "Die Fahrradtour ist eine starke Botschaft. Sie tragen zur deutsch-türkischen Freundschaft bei und sorgen dafür, dass die Leute beider Länder sich näher kommen. Ich gratuliere Ihnen. Fahren Sie vorsichtig." Anschließend machten wir noch ein Erinnerungsfoto. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich das Fahrrad bis oben zum Stockwerk des Ministeriums "hochgetragen" habe. Schließlich sollte das Fahrrad auch auf dem Foto nicht fehlen. Ich danke Frau Öney ganz herzlich, dass Sie sich an diesem Tag für mich Zeit genommen hatte. Als Integrationsministerin hat Sie der Öffentlichkeit damit eine bedeutende Botschaft gegeben.

Generalkonsul Türker Arı

Meine nächster Aufenthalt war der Besuch unseres Generalkonsuls in Stuttgart. Beim türkischen Kaffee unterhielten wir uns über den 50. Jahrestag der Anwerbung türkischer Arbeitskräfte und über andere Themen. Herr Türker Ari erzählte mir, dass er die Fahrradtour sehr befürwortet und dass dies eine etwas andere Art der Aktion zum 50. Jahrestag darstellt. Er fügte hinzu: "Das was Sie machen finde ich wunderbar. Sie sind den türkischen Jugendlichen damit ein gutes Vorbild und haben der Öffentlichkeit eine Botschaft der Freundschaft mitgeteilt. Am liebsten würde ich auch mit Ihnen radeln." Ich möchte mich ganz herzlich bei Herrn Türker Ari für den netten Empfang bedanken. Das er sich für mich Zeit genommen hat und die Tour unterstützt zeigt, dass die Fahrradtour von der Öffentlich positiv wahrgenommen wird. Nach einem gemeinsamen Foto mit dem Generalkonsul Herrn Türker Ari und dem Vizekonsul Herrn Tuna Atala verabschiedete ich mich und machte mich wieder auf den Weg. Ulm als nächsten Ziel sollte heute nicht klappen, da es schon sehr spät geworden war. Um auf der weiteren Fahrt ständige Internetverbindung zu haben, war ein Smartphone fast schon Pflicht. Ich entschied mich für ein iPhone. Aufgrund des grossen Interesses der Menschen fiel es mir schwer Stuttgart zu verlassen. Außerplanmäßig übernachtete ich an diesem Abend in Schwäbisch-Gmünd.  

Bis heute insgesamt zurückgelegt : 987 km

Donnerstag, 30. Juni 2011

Tag 6: Mannheim - Pforzheim

Die Überraschung des Tages machte mir Herr Kaas, der mich damals zum Studium nach Deutschland eingeladen hatte. Als er mich sah, motivierte er mich indem er sagte "du machst was sehr schönes, Radeln für Freundschaft ist zum 50. Jahrestag eines der besten Aktionen, die ich kenne. Du vermittelst mit dieser Aktion beiden Bevölkerungsgruppen eine gute Botschaft. Die Jugendlichen nehmen dich zum Vorbild. Ich sehe in dir den Willen, diese Tour auch zu Ende zu bringen."
Nach einem Frühstück bei meinem Bruder Yakup Cevik wurde dann mit mir vom türkischen Fernsehsender ATV eine Live-Tel-Schaltung gemacht. Ich machte mich anschließend auf den Weg Richtung Pforzheim. Ein deutscher Bürger, dem ich auf dem Weg begegnete und der mein Vorhaben wohl erahnte, sagte zu mir "wie willst du diese Strecke bis in die Türkei meistern, es ist schwieriger als es aussieht. Ich habe mit dem Motorrad die Strecke gemeistert und weiß, wovon ich rede". Ich sagte ihm, dass ich bestens vorbereitet sei und dass ich mich freue, wenn er mich über meinen Blog verfolge.

Als ich dann durch Mannheim Stadtzentrum fuhr hatte ich eine kurze Unterhaltung mit einem meiner Landsleuten. Er fragte mich, welche Länder ich auf dem Weg in die Türkei überquere und gab mir anschließend den Rat Bulgarien so weit es geht zu vermeiden. Ich bedankte mich für seinen Rat und gab ihm zu wissen, dass ich Bulgarien und Serbien nicht auf meiner Tour eingeplant hatte. Er verabschiedete sich und wünschte noch viel Glück. Beim Vorbeifahren an der Uni Mannheim blieb ich an, um ein Foto zu machen. Schließlich hatte ich hier einige Monate studiert, bevor ich dann zur Uni Tübingen wechselte.
Es ging für mich weiter nach Schwetzingen. In dieser Stadt gibt es eine prächtige Moschee. Sie ist für Gebete nicht geöffnet und wurde in den Jahren 1600 von dem damaligen König errichtet. Es lohnt sich wirklich diese Moschee zu besuchen.



Da ich in Bruhsa mit Kadir Boyaci verabredet war, wollte ich nicht allzu viel Zeit verlieren und machte mich weiter auf dem Weg. Einige Kilometer später sah ich ein Schild mit dem Hinweis "Original deutscher Honig vom Imker". Ich wollte mir den Honig nicht entgehen lassen und hielt daraufhin an. Nach einem längeren Klingeln an der Haustür begrüßte mich der 75 jährige Konrad. Er selber komme ursprünglich aus Ungarn, wohne aber seit 1944 in Deutschland. Ich fragte ihn wie er sich in Deutschland so fühle. Er antwortete "In früheren Jahren wurden wir schon diskriminiert, obwohl wir für dieses Land arbeiteten. Als dann später die Griechen und Italiener kamen gerieten wir zunehmend in Vergessen. Und jetzt werden die Türken als Ausländer in der Bevölkerung angesehen".
Fühlen Sie sich wie ein Deutscher, fragte ich. Er antwortete "Eine Zeit lang habe ich mir diese Frage auch gestellt. Doch ich wurde immer daran zurück erinnert, dass ich Ausländer bin." Später zeigte mir Konrad seinen Stammbaum. Er sagte, dass sein Vater vielleicht türkische Wurzeln trage. Auf dem Bild, das er mir zeigte, war die Ähnlichkeit zum Türken vorhanden. Er zeigte mir ein Bild seiner Mutter, die damals Kopftuch trug. Ich fragte Konrad, ob er auch türkische Kundschaft habe. Er antwortete, dass er vereinzelt auch türkische Kundschaft habe und dass die türkischen Bürger Honig in der Dose vorziehen würden. Ich kaufte von Konrad 500g Blütenhonig und verabschiedete mich.

Als ich nahe Hockenheim radelte, machte ich Bekanntschaft mit Klaus und Annette. Wir radelten gemeinsam 15km. Klau sei Rentner. Als vor 38 Jahren in die Firma, wo ich arbeitet das erste mal Türken kamen waren viele sehr neugierig, sagte er. Ich erinnere mich wie gestern, fügte er hinzu. Weil die WC's bei uns anders waren, kann ich mich erinnern, dass es für einige meiner türkischen Freunde schon eine Umstellung war, sagte er. Das Ehepaar erzählte mir, dass sie früher häufig auch in Türkei waren, doch in den letzten Jahren Deutschland als Urlaubsort bevorzugen. Annette gestand mir, dass die türkischen Bürger sehr zuvorkommend und freundlich seien und den Kontakt zu anderen Menschen suchen würden. Sie sagte, dass die türkischen Frauen beim Einkaufen sehr gesprächig seien und vielleicht aus diesem Grund türkische Läden bevorzugen würden.
Das Ehepaar erzählte mir weiterhin, dass Sie türkische Nachbarn hätten. Anette sagte, dass es unter den Türken normal sein die eigene Kultur weiter aufleben zu lassen. Sie sagte, dass es sich nicht anders wäre, wenn sie selber in der Türkei leben würden. Ich fragte, ob die jetzige deutsche und türkische Generation nach 50 Jahren der Migration sich verstehen würden. Anette antwortete mit "Natürlich. Zu unserer Schulzeit hatten wir keine Ausländer in unserer Klasse, doch meine Tochter sitzt mit türkischen Kindern im Unterricht. Ich bin mir sicher, dass die jetzige Generation sich besser verstehen wird."

Auf unserem Weg haben wir gemeinsam mit Klaus und Anette eine angenehme Unterhaltung geführt. Wir verabschiedeten und in Waghausel und ich fuhr weiter Richtung Bruchsal. Mit Kadir Boyaci trafen wir uns dann am Hauptbahnhof. Unser Ziel war Pforzheim.

Gemeinsam mit den Bruchsaler Jungs

Ich hörte das Hupen eines Autos und später die Stimme "Wohin
geht die Reise? Ich habe ihn im Fernsehen gesehen, er radelt in die Türkei". 
Ich fragte: "Jungs wie gehts euch, alles klar bei euch?" 
Jungs: "Nicht wirklich."
Ich: "Wie läufts in Deutschland?"
Jungs: "Ganz gut, doch wir vermissen die Türkei. Wir werden dich verfolgen"Ich: "Jungs danke für die Unterstützung. Ihr werdet es besser machen".
Nach einem Erinnerungsfoto mache ich mich dann gemeinsam mit Kadir Boyaci auf den Weg. Bis Bretten läuft es ganz gut. Doch zwischen Bretten-Pforzheim geht es steil hoch. Für Kadir Boyaci wird die Fahrt zunehmend zu einer Tortour. 


Am Ende des Tages sagte Kadir Boyaci zu mir: "Ismail ich gratuliere dir. Es ist schwieriger als es aussieht." An dieser Stelle kann ich sagen, dass es zwar angenehm ist mit dem Fahrrad zu radeln, doch es erfordert natürlich auch eine ganze Menge Vorbereitung und Ausdauer. 
Abend um 23:10 in Pforzheim angekommen, bin ich Gast von Fatih Aygün. Ein leckeres Abendessen habe ich mir an diesem Tag verdient.